Montag, 15. Juni 2015

Maybe a little socially awkward.

Ich bin jetzt einer dieser Menschen, die mit mysteriöser Miene und einem coffee to go im Regen durch die Stadt eilen, mega busy und stylo. Doch in Wirklichkeit war ich von 10 bis 20 Uhr in der Uni, besitze keinen Regenschirm und der Kaffee, den ich, der Nicht-Kaffee-Trinker, mir "gegönnt" hab, ist so heiß, dass ich garnicht anders kann, als verbrannt angepisst zu schauen. Ich habe meinen Bibliotheksausweis verloren, bevor ich ihn überhaupt aktivieren konnte (weil ich davor meinen Perso temporär verloren hab) und konnte keine Comics ausleihen, für ein Referat, mit lauter Comicprofis, die mich sowieso alt aussehen lassen. Ich bin lieber garnicht involviert als nur so halb. Was soll ich als Außenstehende unter ner Gruppe an Leuten, die sich untereinander schon mega gut kennen? Immer peinlich dabeisitzen, schweigen, weil es irgendwie keine Gelegenheit gibt, mich auf so kurze Zeit zu integrieren? Ist das awkward, wenn ich mich lieber verkrümeln und Musik hören würde? Vielleicht. Ich find' es unverständlich, wenn Erwachsene so wenig lachen, ich lache so oft, trotzdem sitze ich in der U-Bahn mit einer versteinerten Miene. Paradox? Vielleicht. Ich bin ein lone wolf, und trotzdem manchmal zu allein. Ich liebe mein Leben, ich weiß, dass ich es so gut habe, trotzdem komme ich manchmal nach Hause und werfe mich weinend aufs Bett. Ich fühle mich gut, bin mit mir zufrieden, und trotzdem widert mich der Blick in den Spiegel manchmal an. Ich glaube, dass alles irgendwie einen Sinn ergibt, trotzdem frage ich mich manchmal nur warum, warum, warum das alles. Eigentlich weiß ich, dass zu viel Nachdenken schlecht ist, trotzdem zerhau ich mir meinen Kopf. 
Und dann denk ich mir, all das ist normal. To err is human. Menschen sind irrational, dumm, und irgendwie ist alles nichtig und vergänglich. Trotzdem stehen wir jeden Tag auf, mit dem Gedanken, heute das Beste aus uns rauszuholen, allem einen Sinn zu geben. Ein bisschen Melancholie ist manchmal ok - wie deutsche Indieköppe einst zu sagen pflegten.


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