Dienstag, 6. September 2011

Things are gonna change, I can feel it __

Nirvana ist gut. War, ist und wird immer sein. Es ist so seltsam. Ich bin zurück. Was ist passiert? "Es war perfekt" - Clumsy. Viele, viele Bilder. Sinnlos. Ich bin zufrieden. Und doch will ich alles ändern.

Genau in diesem Moment gehen mir einfach sehr viele Gedanken durch den Kopf. Impressionen, Planungen, Enthusiasmus, Philosophie. Neben mir liegt mein Rubik's Cube. Es gibt immer eine Lösung, wieder alle Seiten richtig hinzudrehen, weil alles auf Algorithmen basiert. Im echten Leben trifft das nicht zu, was alles verkompliziert. Jede Entscheidung bringt individuelle Folgen mit sich.
Ich habe mir heute den Film Black Swan angesehen. Genau die Sorte Film, die ich liebe. Durch und durch genial, fesselnd, böse, tragisch. Perfekt. Es ist unglaublich spannend, zuzusehen, wie sich die Hauptperson innerlich kaputt macht, nur um einmal in ihrem Leben die Beste zu sein. Dieser Ehrgeiz, der sie von innen auffrisst, der sie manipuliert, halluzinieren lässt; nur für diesen einen perfekten Moment. Es ist wirklich sehr empfehlenswert, diesen Film anzusehen. Die Frage, ob es das wert ist, alles andere und auch sich selbst aufzugeben, lässt sich auch in das reale Leben übertragen. Lohnt sich all das wirklich, für ein Ziel, das es zu erreichen gilt? Was ist danach? Wird man zufrieden sein und normal weitermachen, oder immer weiter dem Wahn verfallen, alles zu beherrschen? Was passiert, wenn man scheitert? Versucht man es nochmal, gibt man frustriert wieder auf? Der Hauptcharakter des Filmes ist eine sehr labile Person, was meiner Meinung nach sehr dazu beiträgt, dass sie am Ende ein Wrack ist. Die Handlung fasziniert mich deswegen so, weil ich der Meinung bin, dass es in meinem Leben nicht so weitergehen kann. Ob ich nicht auch mehr daraus machen sollte. Irgendwie doch, aber auch nicht. Ich liebe mein Leben, ich bin ein positiver Mensch. Doch ich glaube, dieser eine Monat Abwesenheit [2 Wochen England, 1 Woche Bosnien, 1 Woche Kroatien] hat etwas in mir ausgelöst, dass ich selber nicht wirklich definieren kann. Wenn ich mich ansehe, denke ich mir: "Es ist okay. Das passt." Manchmal reicht das nicht. Ich sollte endlich anfangen ernsthaft Sport zu machen, mich gesünder zu ernähren. Ansonsten hat das keine Zukunft. Wenn die Schule wieder beginnt, sollte ich zur Abwechslung einfach für den Unterricht lernen, ich sollte mehr mit Freunden unternehmen, mich auf die Musik konzentrieren und wieder kreativ sein. Meine Ideen für Fotos und Texte verwirklichen und nicht auf Notizblöcken verstauben lassen. Ich sollte endlich die Kleidung tragen, die mir wirklich gefällt, und nicht die, die ins Konzept des 'Mainstream' passt. Meine Meinung sagen, toleranter sein, ehrlicher, ordentlicher. - Solche Gedanken sind die Erweiterung des "Ist okay, passt". Der Gedanke, mein soweit vorhandenes Potenzial auch zu nutzen, anstatt immer daran zu denken, was wäre, wenn .. Es ist nicht das erste Mal, dass ich mir vornehme, etwas zu ändern. Eigentlich so ziemlich das gefühlte hundertste Mal. Doch jetzt habe ich das Gefühl, es könnte nicht nur beim Konjunktiv bleiben. Warum? Meine Erklärung dafür findet seine Wurzeln in England. Wir haben in einem College gelebt, mussten Regeln befolgen, hatten Aktivitäten und Unterricht. Damit freiwillig ein drittel seiner Sommerferien zu "vergeuden" scheint manchen vielleicht absurd. Doch das war nicht der Fall. Wir haben dort den Umgang mit Menschen internationaler Herkünfte gelernt, wir haben gesehen, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen, dass es wunderbar ist, mit offenen Augen durch's Leben zu gehen und vor allem: Dinge zu akzeptieren. Engländer unterscheiden sich ein wenig von der deutschen Kultur, sie haben einen eigenen Style [der mir übrigens unglaublich gefällt], und trotzdem sind sie höflich, und tolerant gegenüber anderen [zumindest meiner Erfahrung nach]. Ist natürlich alles nur ein Beispiel. Was mich außerdem bewegt ist die Frage ob, sollte es einem wirklich gelingen, schlechte Gewohnheiten abzulegen, es nicht die Persönlichkeit verändert? Leute kennen dich als chaotisch und verpeilt und genau dafür mögen sie dich vielleicht.. doch plötzlich fängst du an aufzuräumen und alles im Auge zu behalten. Läuft man Gefahr diese Leute nach einer Veränderung zu verlieren? Hat jemand noch so kranke Gedankengänge wie ich?
Was passiert hier?
Das Bild ist eher spontan entstanden, weil ich die Band mag und mir endlich eine rote Hose gekauft habe. I'm gone.

1 Kommentar:

  1. Keine Angst, ich bin auch immer auf so abwegigen kognitiven Pfaden unterwegs - bin zufällig auf deinen Blog gestoßen und hab' mit Interesse deine ja fast schon metaphysischen Ausführungen aufgesogen. Es gibt manchmal Phasen im Leben, da tritt man auf der Stelle, will revolutionieren und fasst tatsächlich auch Beschlüsse, die sich aber a priori alles andere als permanent am Lebenshorizont halten können und jeglicher expliziter Ausführung entbehren, da diese winzigen satanistischen Neuronen in der Zwischenzeit wieder einen Gesinnungswandel bewirken. Und in enger Kohärenz zu diesen "Irrungen und Wirrungen" (^^) steht natürlich dieses Streben nach Ehrgeiz und Erfolg, von dem man eigentlich nie erfährt, ob es die ganzen Mühsalen enfin wert war und wofür man sie aufsichnimmt.
    Aber anscheinend gibt es kein "Rezept" für ein erfülltes Leben und die genannten Fragen muss wohl jeder für sich beantworten, auch hier ist wiederum zu bedenken, dass es darauf keine "richtigen" Entgegnungen gibt. Vielleicht hilft es dann, so wie du, einfach Erfahrungen zu akquirieren und Menschen kennenzulernen. Obgleich man dann unter Umständen reifen und eine Selbst-Metamorphose einleiten kann, heißt das nicht, dass davon auch die persönliche Authentizität profitiert, wie du bereits geschildert hast. Denn alles ist augenscheinlich relativ. Ob man das als Maxime verwenden und sich simpel wie ein Treibholz den Fluss des Lebens hinab schleusen lassen kann? Viele Fragen bleiben offen. Trotzdem merci beaucoup für deine Inspiration. Und ein zweites Mal "Keine Angst": Ich bin kein manisch-nihilistischer, welt- und zeitentrückter Philosoph, sondern ich empfinde bloß ein bisschen Pathos beim Schreiben, was sich allerdings nach der Lektüre deiner Zeilen genauso gut über dich sagen lässt. Ich würde mich über weitere Dissertationen sehr freuen!
    Gute Nacht.

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